Perinealhernie

Bei der Perinealhernie handelt es sich um eine Erweichung der Beckenbodenmuskulatur mit resultierendem Vorfall von Bauchorganen (v.a. Enddarm, Omentum, Prostata, Harnblase) unter die Haut. Die häufigste Beschwerde ist eine Kotabsatzstörung mit Schwellungen rechts und links des Anus. Die Ursache ist in der Regel eine vergrößerte Prostata bei unkastrierten Rüden, die zu einem erhöhten Druck innerhalb der Beckenhöhle beim Kotabsatz führt. Bei längerem Bestehen gibt die muskuläre Begrenzung der Beckenhöhle allmählich nach. Das Rektum dehnt sich in die Bereiche neben und unter dem Anus aus, so dass sich Kot in diesen Aussackungen anschoppt. Die Diagnose erfolgt durch eine rektale und sonographische Untersuchung.

Chirurgie

Die Perinealhernie macht einen chirurgischen Eingriff erforderlich, um einen geregelten Kotabsatz zu gewährleisten und lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden (z.B. Vorfall der Harnblase). Die Reparatur der Hernie erfolgt bei uns mittels Transposition des internen Obturatormuskels. Durch diese Technik wird die Spannung der Gewebe beim Verschluss in Grenzen gehalten, so dass Komplikationen wie eine temporäre Kotinkontinenz nur sehr selten auftreten. Die Rezidivrate dieser Operationsmethode liegt bei ca. 5% und damit um Wesentliches niedriger als bei anderen Formen der Herniorraphie. Eine gleichzeitige Kastration ist bei unkastrierten Rüden in jedem Fall erforderlich.